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03.05.2013

16 Helfer fit für den Ka(ta)strophenschutz

                                   

                            Würdigung im Kreishaus: Die freiwilligen Helfer für den Katastrophenschutz erhalten von Dr. Hans Treinies (rechts) ihre Ernennungsurkunde. Foto: hinz

Kreis Steinburg. Im vergangenen Jahr schlugen Kreisverwaltung und Helfer Alarm. Verzweifelt wurden Freiwillige für den Einsatz in der Katastrophenschutzzentrale gesucht (wir berichteten). Jetzt wurden sie gefunden. Gewürdigt wurde das passend in der Einsatzzentrale im Keller des Kreishauses, wo 16 Freiwillige ihre Ernennungsurkunden erhielten.

In der mit modernster Technik, mit Funk und Telefonen ausgestatteten Einrichtung, in der im Ernstfall alle Fäden zusammen laufen, sagte der für den Bereich zuständige Kreisdezernent Dr. Hans Treinies: "Wir freuen uns, dass Sie da sind, denn wir brauche Sie!" Er erläuterte die Notwendigkeit des Aufbaus eines Krisenstabes, wo doch eigentlich gar keine akute Bedrohung mehr anstehe. "Katastrophenschutz ist ein abstrakter Begriff aus dem kalten Krieg, dessen Szenarien eindeutig vorbei sind." Zum ersten Mal gebe es derzeit eine geschichtliche Periode, "in der über dem Thema Zivilschutz eigentlich den Aktendeckel zuschlagen können". Das Land sei ausschließlich von Freunden umgeben. Mit Ende des Kalten Krieges habe man gedacht, alle Bedrohungsszenarien hätten sich erledigt. "Da hat man sich allerdings geirrt." Denn es sei übersehen worden, dass die heutige Lebensumgebung auch anfällig sei für vieles.

Er nannte das Beispiel vereister Stromleitungen im Münsterland vor ein paar Jahren, als Hunderttausende plötzlich wochenlang ohne Strom und ohne Warmwasser da saßen. "Wir müssen vorbereitet sein, denn es können durchaus wieder regelmäßige Hochwasser, vereiste Oberleitungen oder eine Schneekatastrophe wie 1978/79 auftreten. Dann müssen wir die Bevölkerung schützen."

Diese Lagen müssten geübt werden, wenn die Abläufe beherrscht werden wollen. "Wenn die Lage wirklich verheerend ist sind Sie persönlich privat betroffen." Dann gelte es, sich davon frei zu machen und zu sagen: "Ich komme trotzdem und helfe."

Eine kurze Chaosphase, die für einen derartigen Fall normal sei, müsste schnell hinter sich gebracht werden. "Das können wir schon jetzt üben und uns dann daran orientieren." Zusammenarbeit klappe dann umso besser, wenn man sich persönlich kennt.

Angeleitet werden sie von dem für den Bereich Informations- und Meldetätigkeit verantwortlichen Jan Müller-Tischer als Gruppenführer und seinem Stellvertreter Tobias Josupeit in Zusammenarbeit mit dem Rotkreuzbeauftragten Thomas Lübke. Die Freiwilligen sollen von nun an im Ernstfall die eingesetzten Helfer von Feuerwehren, THW und anderen Organisationen an Funkgeräten und Telefonen aus dem Kreishaus heraus dirigieren.

Teamgeist, Belastbarkeit, kameradschaftliches Verhalten und die Fähigkeit zu zielgerichteter Kommunikation sowie etwas technisches Verständnis brächten sie bereits mit, wie Dr. Hans Treinies erfreut fest stellte. Eine Schulung jeden zweiten Donnerstag im Monat zwischen 20 und 22 Uhr und ein einwöchiger Lehrgang an der Landes-Feuerwehrschule würden diese wichtigen Fertigkeiten noch vertiefen. Gruppenleiter Jan-Müller Tischer sieht das teilweise fortgeschrittene Alter der Freiwilligen positiv. "Es ist eine Gruppe, die aus sehr erfahrenen Mitgliedern besteht", sagt er. "Ich konnte nach und nach fest stellen, welche Fähigkeiten in ihr stecken."

So war einer Zugführer bei der Feuerwehr Itzehoe, eine weitere ist im Deichschutz tätig, ein anderer hat bereits seit 20 Jahren im Fernmeldedienst gearbeitet. "Das bewerte ich sehr positiv für die Einsatzfähigkeit. Sie können mit besserer Erfahrung ihren Job gut machen und wissen, wovon sie reden und was sie tun, das ist für uns die richtige Lösung", so Jan Müller-Tischer.

Folgende 16 Freiwillige haben sich für die Aufgabe im Katastrophenschutz zur Verfügung gestellt: Helmut Böge, Wolfgang Cornelsen, Susanne Gorka, Margitta Hinrichs, Tim Kästner, Dieter Körting, Siegfried Lentin, Arno Lewke, Thomas Littmann, Lars Lohmann, Christian Podratz, Jens Reinhardt, Heiko Rupp, Jürgen Schanze, Bernd Schröder und Patrick Schwark.

Quelle : Shz(Hinz)

Autor: F. Grüneklee

  

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