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26.10.2012

Katastrophenschutzübung der 1. und 2. Sanitätsgruppen-Arzt Itzehoe und der Medizinischen Führungsgruppe

Freitag, der 26. Oktober. Es ist 19:13 Uhr, als die Kameraden der 1. und 2. Sanitätsgruppe Itzehoe und die Medizinische Führungsgruppe per BOS-Funkmeldesystem alarmiert wurden. „Einsatzalarm, sofort Marschbereitschaft herstellen“ stand auf dem Display des lautstark alarmierenden Funkmelders. Was war geschehen? Gab es eine Großschadenlage auf der Autobahn? Möglich, wir haben den ersten Bodenfrost. Oder vielleicht eine beginnende Epidemie? Es gab erst kürzlich über 11.000 Infektionen durch kontaminierte Lebensmittel. Oder ein Großbrand? Vorerst unwichtig: Der Ablauf ist zu Beginn eines jeden Einsatzes der gleiche.

Die Mitglieder der Katastrophenschutzgruppen sammeln sich voll ausgerüstet am Katastrophenschutzzentrum in Kremperheide. Dort erfolgt in Windeseile eine Registrierung der Kameraden, um nach einem Einsatz die Rückkehr aller Beteiligten zu kontrollieren. Im KatS-Zentrum informierte uns der Gruppenführer der 1. Sanitätsgruppe über die Einsatzlage. Brandmelderauflauf aus dem regional bekannten OBI-Baumarkt. Vermutlich sind mehrere Personen eingeschlossen. Die Feuerwehren aus Heiligenstedten/Bekmünde, Oldendorf, Itzehoe, Hodorf, Heiligenstedterkamp und der THW Ortsverein Itzehoe sind ebenfalls alarmiert. Zu besetzen sind der Gerätewagen Sanität und ein Vier-Tragen-Krankentransportwagen. Sonderrechte sind zugelassen. Um 19:35 Uhr rückte der GW San aus. Die KTW-Besatzung hatte Anweisung, weitere 15 Minuten am Stützpunkt zu verbleiben, um etwaige nachkommende Kameraden über die Situation zu informieren und aufzunehmen. Um 19:50 Uhr verließen die zuletzt angekommenen Mitglieder der Sanitätsgruppen den Stützpunkt und begannen ihre Alarmfahrt.

Unser mobile Einsatzstelle, der Kater Steinburg 30, stellte in der Zwischenzeit den Kontakt zur Einsatzleitung, der Freiweilligen Feuerwehr Heiligenstedten her und koordinierte die Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes. Brandherd ist der Bereich der Säge des Baumarktes, also sein Zentrum. Am bereits großzügig abgesperrten Einsatzort angekommen errichtete das DRK eine Verletztensammelstelle sowie Sichtungsposten an der Stirn- und Rückseite des Baumarktes.  Der Gerätewagen Sanität verfügt über ein Schnellaufbauzelt, das in wenigen Minuten mithilfe eines Druckluftaggregates errichtet werden kann, Stromgeneratoren und umfangreiches medizinisches Equipment, mit dem auch schwierige Lagen bewältigt werden können. Einsatzlagen wie die hiesige. Die Löscharbeiten liefen bereits auf Hochtouren, die Atemschutztrupps suchten und retteten die eingeschlossenen Personen und übergaben sie an die Rot-Kreuz-Sanitäter. Es erfolgten erste Untersuchungen. Ist die betreute Person bei Bewusstsein? Lebensbedrohlich verletzt? Ist eine Erstversorgung bei der Sichtung oder aufgrund des Verletzungsumfanges ein schneller und somit lebenserhaltender Abtransport indiziert? Diese Entscheidungen gilt es zügig, jedoch mit Bedacht zu treffen. Die geübten Mimen des Deutschen Jugendrotkreuz verstehen es nämlich, verängstigte Verletzte überzeugend nachzustellen und Zustandsverschlechterung realistisch zu simulieren. Es galt sowohl Verbrennungen, Rauchgasintoxikationen, Schocksituationen als auch Thoraxtraumata, unklare Bewusstlosigkeiten, Stauchungen und Hypoxien professionell zu versorgen. Erschwerende Umstände, wie die zuvor notwendige Demontage der Sauerstoffversorgung eines verunglückten Feuerwehrkameraden, erhöhten den Anspruch. So konnte die sehr lehrreiche Übung um 22:00 Uhr erfolgreich beendet werden. www.drk-itzehoe.de/bereitschaft/Downloads/KreuzOBI.JPG

Besonderen Dank gilt den Übungsverantwortlichen, insbesondere Volker Peetz, dem Wehrführer der Heiligenstedtener Wehr, Thorsten Renk, dem Gruppenführer der 1. Sanitätsgruppe-Arzt  Itzehoe des DRKs, den Verantwortlichen des OBI-Marktes, und den geschätzten Mimen des Jugendrotkreuzes, die diese Übung erst ermöglichten. 

                                                                                         

Autor: J. Möller

  

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