An den vergangenen zwei Wochenenden 07./08. und 14./15. März 2009 fand die diesjährige Sanitätsausbildung Teil A, kurz „San A“, statt. Die Ausbildung San A ist für den Fachdienst „Sanitätsdienst“ ein weiterführender Baustein zur Fachkraftausbildung. Das Wissen vom Erste Hilfe Kurs wird im San A Lehrgang vertieft und um zusätzliche Themen erweitert. Auch für die Fachdienste des Betreuungsdienstes, Technik & Sicherheit sowie für die Sozialarbeit ist die Sanitätsausbildung Teil A eine interessante und empfehlenswerte Ausbildung. Wie auch schon vorangegangene Lehrgänge wurde die Ausbildung von Ulla und Hansi Hahnkamm durchgeführt.
In der Gesellschaft steht das Deutsche Rote Kreuz für schnelle und professionelle Hilfe in jeder Notsituation. Fehler in der Ersten Hilfe können im späteren Behandlungsablauf im Krankenhaus nur schwer, mitunter auch gar nicht wieder behoben werden. Eine „Rettungskette“ (siehe Abb. links) ist nur so stark wie jedes einzelne Glied! Gerade deshalb ist es wichtig, dass die Helfer eine fundierte Grundausbildung in den Sanitätsdienst erhalten.
In der Sanitätsausbildung werden Grundlagen der Anatomie und Physiologie der lebenswichtigen Organe vermittelt. Dieses ist notwendig, um Krankheitsbilder und die entsprechende Erste Hilfe herzuleiten. Darüber hinaus lernen die Teilnehmer das Überprüfen der Vitalfunktionen eines Patienten (Atmung, Herzkreislauf über Puls- und Blutdruckmessung) sowie die entsprechende Reaktion bei einer Dysfunktion, die Atemspende mit dem Ambu-Beutel und die Herdruckmassage.
Gerade die Herz-Lungen-Wiederbelebung, kurz HLW, ist eine Maßnahme, die regelmäßig geübt wird, denn im Notfall muss jeder Handgriff sitzen. Der Herzstillstand ist das zentrale Thema bei der Erste Hilfe Ausbildung. Aber auch andere Ereignisse können für den Patienten lebensbedrohlich werden. Hier sei als Beispiel der Schock, großflächige Verbrennungen sowie Stich- und Schnittverletzungen genannt.
Die richtige Reaktion in der Ersten Hilfe kann in letztgenannten Akutzuständen das Leben des Patienten retten und muss in regelmäßigen Abständen geübt werden. Die Sanitätsausbildung Teil A vermittelt bereits dieses Wissen. Die Teilnehmer lernen u.a. den Umgang mit verschiedenen Schienenmaterialien, welche zur Transportsicherung bei Knochenbrüchen angewandt werden. Ist der Bruch stabilisiert, kann der Patient mit einer Krankentrage zu einem Krankentransportwagen (KTW) transportiert werden.
Zu Thema Transport einer verletzten Person auf der Krankentrage, fand eine Praxisübung statt, in der die Teilnehmer den richten Umgang mit der Krankentrage übten und ganz nebenbei ein spektakuläres und vor allem fesselndes Unterhaltungsprogramm geboten bekamen. Es stellte sich heraus, dass bei geschicktem Einsatz der Krankentrage sogar zwei Patienten gleichzeitig transportiert werden können, vorausgesetzt die Arme der Helfer und das Material der Trage halten durch. Bei der Übung mit der Krankentrage zeigte auch Rettungshunddame Chiara starke Nerven. Auch wenn ihr das schwankende Transportmittel nicht geheuer war, blieb sie artig sitzen.
Ähnlich heiter ging es beim Anlegen diverser Verbände her. Vom Fingerverband, Handverband, Knieverband bis hin zum Kopfverband war alles vertreten. Hier kam es auf ein besonderes Fingergeschick und eine gute Lachmuskulatur an. Selbst Rettungshund Chiara kam da nicht ungeschoren davon. Aber als tapferer Rettungshund darf man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Auch nicht von wild gewordenen, zweibeinigen DRK Rettungsrambos.
Apropos Lackmuskulatur – Nils Bräuß sorgte an diesem Vormittag für den größten Lacher. In einer Praxisübung mit den Luftkammer- bzw. Vakuumschienen bekam Nils je zwei dieser Exemplare an Armen und Beinen und noch eine weitere Schiene um den Hals angelegt. Und weil das noch nicht genug war, funktionierte Kjell Brauer kurzerhand den wehrlos am Boden liegenden Nils in ein „Rody - Hüpfpferd“ um. Unter dem Jubel und Beifall der Erwachsenen vollführte der kleine Kjell eine wahre Meisterleistung in der Kategorie „Rodeo“ pardon „Rody-Reiten“.
Nach der sehr anschaulichen und einprägsamen Praxis wurden am letzen Lehrgangstag noch die richtige Dokumentation von Patientendaten und wichtige Regeln zum Selbstschutz des Helfers vermittelt. Abschließend stand für jeden Kursteilnehmer ein Praxistest in Reanimation an. 10 Minuten lang musste vor den wachsamen Augen des Prüfers Hansi Hahnkamm das Erlernte in die Praxis umgesetzt werden. Diesen Test haben alle Teilnehmer mit Bravur bestanden.
LOB und DANK:

Es soll auch in diesem Artikel nicht unerwähnt bleiben, dass Ulla und Hansi Hahnkamm wieder einmal eine Höchstleitung vollbracht haben. In vielen Gesprächen der Teilnehmer untereinander wurde die sehr professionelle, oft auch witzige Lehrweise von Hansi gelobt. Hansi hat das Gespür viel Wissen auf eine sehr eingängige Art und Weise zu vermitteln und den Unterricht so bunt und Abwechslungsreich zur gestalten dass keine Langeweile aufkommt. Mit viele Ruhe und Geduld beantwortet Hansi auch die letzte der vielen Fragen im Laufe der Lehrveranstaltung. Dafür Hansi vielen lieben Dank! Wir freuen uns auf San B und C und vieles, vieles mehr.
Ein großer Dank geht auch an Ullas Engagement. Sie hat, wie immer muss man schon sagen, die Teilnehmer während des gesamten Lehrgangs mit leckeren Essen, Getränken und allerlei „Nervennahrung“ versorgt. So etwas ist nicht selbstverständlich. Das haben auch die Teilnehmer so empfunden und so gab es ein kleines Geschenk für Ulla und Hansi als Zeichen unserer Dankbarkeit.
TERMINE:
Am 18./19.04.09 findet in Kellinghusen die diesjährige Prüfung der Hundestaffel statt. Junge, vierbeinige Talente können zusammen mit ihren zweibeinigen Partnern ihr Können unter Beweis stellen. Zuschauer aus allen Bereitschaften sind herzlich Willkommen. Hier kann man übrigens auch Rettungshunddame „Chiara“ bewundern und anfeuern.
Um das Erlernte in der Praxis zu erproben, findet am 31.10.09 eine landesweite Katastrophenschutzübung statt. Weitere Informationen sind direkt bei der Bereitschaftsleitung oder demnächst im Internet erhältlich.