Am Wochenende den 14./15. Februar 2009 fand der diesjährige Betreuungsgrundlehrgang unter der Leitung von Ulla und Hansi Hahnkamm statt. Besonders erfreulich war die zahlreiche Teilnahme an diesem Lehrgang. Nicht nur die Bereitschaft Itzehoe war vertreten. Mit einer Gruppe von 8 Personen nahm die Bereitschaft Wilster teil und die Bereitschaften Kellinghusen und Glückstatt waren mit je 2 Personen beteiligt. Die Sparte Betreuung bildet bei jedem größeren Einsatz die Grundlage für ein funktionierendes und effektives Hilfesystem. Nicht nur die Rettung der Hilfsbedürftigen ist wichtig. Die Retter selbst und die Bedürftigen müssen mit Material und Lebensmitteln versorgt werden. Dies zu erledigen macht den größten Zeitanteil bei einem Einsatz aus. Am Anfang einer Hilfsaktion werden schnellstmöglich Material und Lebensmittel besorgt und die Arbeit auf die Versorgungs- und Betreuungshelfer verteilt. Unterbringungs- und Versorgungsplätze müssen eingerichtet, evtl. sogar Transporte von Zivilisten organisiert und durchgeführt werden. Besonderes Augenmerk legen die DRK Betreuer dabei auf besonders hilfsbedürftige Menschen z.B. Kinder, Seh- oder Gehbehinderte und Senioren.
Ob bei Unfällen, Einsätzen mit einer Vielzahl Betroffener, Massennotständen oder in Katastrophensituationen ist der Betreuungsdienst gefordert, um den unverletzten Betroffenen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu geben. So eine Hilfsaktion bedarf viel Erfahrung und das Wissen um die Planung und Durchführung. Man benötigt eine große Menge Organisations- und auch Improvisationstalent, mit unter auch starke Nerven. Kurz um: So etwas will gelernt sein. Mit dem Betreuungsgrundlehrgang wird die Grundlage für den Einsatz im Rahmen von Einsatzformationen des DRK geschaffen. Betreuungsdienst und Rettungs-/Sanitätsdienst sind Partner in einem funktionierenden, ganzheitlichen Hilfesystem.
Der Lehrgang vom Wochenende zeigte allen Teilnehmern, wie komplex das Thema Betreuung ist. Wer aber langweilige Theorie erwartet hat, wurde diesbezüglich enttäuscht. Ulla und Hansi Hahnkamm gestalteten den Kurs mit viel Abwechslung, Freude und Spaß. In Gruppenarbeit wurden zum Beispiel Konzepte für eine Verpflegungsausgabe und die Unterbringungen von mehreren Hundert Zivilisten in einem Schulgebäude erarbeitet. Damit der Spaß nicht auf der Strecke blieb, wurden anhand von Rollenspielen verschiedene Evakuierungsszenarien dargestellt. Als Beispiel sei hier die Evakuierung von Kindern, Senioren und körperlich eingeschränkten Personen genannt. Wie bei einem realen Betreuungsdienst, zeigte das Rollenspiel, gerade beim Umgang mit Personen, dass mit unerwarteten Reaktionen zu rechnen ist. Einige Kursteilnehmer zeigten hier ein besonderes schauspielerisches Geschick mit amüsanten Darbietungen. Am zweiten Tag des Seminars konnte die Teilnehmer das Erlernte in die Praxis umsetzen. Wurden sie noch am Vortag komplett mit Speis und Trank versorgt, mussten die Teilnehmer am Sonntag selbständig eine Essensausgabe organisieren, aufbauen und durchführen. Besonders in diesem Praxisbeispiel zeigte sich, dass selbst bei einer Großzahl helfender Hände auf eine kompetente Leitung nicht verzichtet werden kann. Ein weiteres Highlight des Betreuungslehrganges war das „Oh Anne manne mei – Spiel“. Gerade in Katastrophensituation müssen auch die Kleinsten gut umsorgt werden. Stress bei Kindern wirkt sich auch auf die Erwachsenen aus, so dass Konflikte vorprogrammiert sind. Das richtige Ablenkungs- und Unterhaltsprogramm hilft hier Stress zu reduzieren und Konflikte zu vermeiden. Dabei sollen die Spiele für Jedermann und mit dem geringsten Aufwand durchführbar sein. Im Verlauf des Betreuungslehrganges wurde angeregt, ein derartiges Unterhaltungsprogramm als festen Bestandteil einer Schulung zu implementieren, so dass den Helfern im Falle eines Großeinsatzes ein gewisses Spielerepertoire bekannt ist. Der Lehrgang bietet einen ersten Einblick in das Thema Betreuung. Wem das noch nicht reicht, kann sein Wissen im Rahmen einer weiterführenden Fachausbildung zur Betreuungsfachkraft und Versorgungsfachkraft (Feldkochausbildung) vertiefen. Die Voraussetzung hierfür ist die Teilnahme an diesem 2-tägigen Betreuungsgrundlehrgang, an dem alle Bereitschaftsmitglieder ohne besondere Voraussetzungen teilnehmen können. LOB und DANK: Der Lehrgang wurde von Ulla und Hansi Hahnkamm der Bereitschaft Itzehoe großartig geplant und durchgeführt. Auch in diesem Seminar ist die Mischung aus Theorie, Praxis und Spaß perfekt gelungen. Die Seminarteilnehmer wurden an beiden Tag mit Speis & Trank sowie manch Leckerei versorgt. Die Zubereitung des Essens übernahm am Samstag der ausgebildete Feldkoch Sebastian Staats. Allen Mitwirkenden möchten wir im Namen der Bereitschaften Itzehoe, Wilster, Kellinghusen und Glückstadt ein großes Dankeschön aussprechen. |